Barreakkorde - Barre Griffe Gitarre - Hilfe und PDF
In diesen Tutorials zeige und erkläre ich dir, wie die Barreakkorde richtig greifst, was du dabei beachten musst und wie du das System Barreakkord verstehen kannst. Des Weiteren klären wir noch warum du Barreakkorde brauchst.
Barregriffe - Der "Barre Griff" als Schrecken aller leicht fortgeschrittener Gitarrenanfänger
Das "richtig Greifen" von Barreakkorden bringt viele Gitarrenanfänger um den Verstand bzw. zur Verzweiflung. Das kann viele Gründe haben und diese sind sehr
- umfangreich,
- vielschichtig und vielseitig und
- teilweise sehr individuell.
Die Barreakkorde gehören zu den fortgeschrittenen Gitarrenbasics bzw. Spieltechniken, da diese doch gewisse motorische & technische Fähigkeiten und auch Kraft in der linken Hand (Greifhand) voraussetzten.
Für viele Gitarrenanfänger bilden die Barregriffe eine Benchmark, die sie überwinden müssen, um sich dann als fortgeschrittene Gitarristen bezeichnen zu dürfen.
Warum sind Barreakkorde so schwer zu erlernen?
Ich habe dir die wichtigsten Gründe einmal zusammengeschrieben, warum die Barreakkorde auf der Gitarre so schwer zu greifen und umzusetzen sind.
- Der Zeigefinger muss mehrere Saiten gleichzeitig drücken
(nicht alle 6 oder 5 Saiten, wie oft angenommen wird) - Der kleine Finger, der Zeigefinger und manchmal die ganze Greifhand haben nicht genug Kraft
- Die fehlende Technik in der Greifhand - die Saiten klingen nicht richtig, da einige abgedämpft werden
- Die Greifhand muss eine andere Position/Haltung einnehmen, um die Barreakkorde zu greifen, eben anders als z.B. die bei den offenen Akkorden
- Viele Gitarrenanfänger beginnen mit dem F-Dur Barreakkord
- Das System der Barreakkorde ist nicht klar
Was sind Barreakkrode?
Zunächst einmal werden die Barreakkorde auch als Quergeriffe bezeichnet, da der Zeigefinger wie ein Kapodaster verwendet wird. Das bedeutet, dass sich der Zeigefinger über 5 bzw. alle 6 Saiten der Gitarre legt (aber nicht alle gleichzeitig runterdrückt!), um den nötigen Druck aufzubringen damit die entsprechenden Saiten niedergedrückt werden können, um sie so zum Klingen zu bringen.
Warum Barre Griffe auf der Gitarre lernen?
Teil 1
- Der größte Vorteil der Barreakkorde ist, dass sie dir sehr viele Möglichkeiten eines facettenreichen Gitarrenspiels an die Hand geben.
Nicht alle Akkorde lassen sich als offene Akkorde spielen und zudem lassen diese, auf langfristige Sicht, nur ein eingeschränktes Akkordspiel zu. - Wenn du dein Akkordspiel um die Barreakkorde erweiterst kannst du alle Akkorde auf dem Griffbrett, in verschiedenen Lagen & Bünden, greifen.
So lassen sich auch andere Akkorde, wie z.B.
- Db-Dur,
- G#-Dur,
- Eb-Moll oder
- As-Moll 7
ohne Probleme spielen.
Anders ausgedrückt:
Mit dem Barreakkorden kannst du in allen Tonarten:
- mit Kreuzvorzeichen (#) oder
- mit b-Vorzeichen (b) spielen.
Deshalb spricht man auch oft von beweglichen Gitarrenakkorden, da diese auf dem gesamten Griffbrett gespielt werden können.
Warum Barre Griffe auf der Gitarre lernen?
Teil 2
- Erweiterung auf 4 stimmige Akkorde
Die 7er Akkorde (moll7, dominant 7, maj7) können viel leichter gegriffen und hergeleitet werden. - Akkorde sind in mehreren Lagen und Positionen spielbar
Wenn du das "System Barreakkord"(Grifftypen E, A, C) verstanden hast, kannst du ein Akkord (z.B. C#-Moll) auf verschiedenen Bünden - in verschiedenen Lagen - auf der Gitarre spielen. - Kadenzen lassen sich leichter ab- und herleiten
Gutklingende Akkordverbindungen (Kadenzen) lassen sich viel schneller finden und spielen. - Akkorde und Tonleiter (Pentatonik) verbinden
Sogenannte "Fill ins" (kleine Melodieläufe) lassen sich zwischen den Akkordwechsel leichter einbauen. - Zweite Gitarrenstimme kreieren
Barreakkorde lassen sich auch in "abgespeckter" Form spielen (z.B. in Umkehrungen), die du wunderbar für eine zweite Gitarrenstimme nutzen kannst. - Rhythmische Funktionen
Barreakkorde können z.B. leichter abgestoppt oder gemutet werden. Diese rhythmische Gestaltungsmöglichkeit eröffnet dir auch in anderen Stilistiken spielen zu können, wie z.B. im Funk oder Reggea. Bei den offenen Akkorden klingen des Öfteren die Leersaiten mit.
Barreakkorde – Welche Grifftypen gibt es?
Lerne das System Barreakkorde zu verstehen
Es gibt folgende Barreakkord-Grifftypen:
- E-Typen
- A-Typen
- C-Type (weniger bekannt)
Sie basieren auf den offenen Akkorden und sind somit die Grundlage dafür das System Barreakkorde zu verstehen:
- E-Dur
- E-Moll
- A-Dur
- A-Moll
- C-Dur
Damit du das System auch umsetzten kannst, brauchst du als 2tes Grundkenntnisse darüber, wie die Töne auf den Saiten deiner Gitarre heißen, speziell auf der E- und A- Saite. Hier habe ich dir alle 12 Töne zusammengeschrieben:
Tipps zum Greifen von Barreakkorden
- Zeigefinger seitlich auf der Griffbrett legen (Rundung des Fingers)
- Die Seite des Fingers ist härter und auch glatter
- Ellenbogen ist näher am Körper - Zeigefinger greift nicht alle Saiten
Er greift nur die Saiten die er braucht - Barreakkord in den höheren Bünden (Lagen) üben!
Nicht unbedingt mit F-Dur anfangen - Vermeide zunächst den Grifftyp Moll mit Grundton auf der E-Saite!
Der Zeigefinger muss nämlich die g,h, und e Saite greifen - Vermeide den Grifftyp Dur auf der A-Saite!
Du hast eine kleine Streckung mit dem Zeigefinger und die 3 Finger übereinander können in höheren Lagen zum Problem werden. - Daumen richtig positionieren - mittig und gegenüber vom Zeigefinger
Tipps zum Üben von Barreakkorden
- Wähle einen Barreakkordtypen aus, setzte diesen auf das Griffbrett, spiele den Akkord an, Greifhand wieder lösen und nochmals greifen
- Bareakkord gestückelt aufbauen
- Spiele Akkordfolgen nur mit Barreakkorden und nur mit Grundton auf der E-Saite
z.B. mit der Akkordfolge (I-IV-V-I Kadenz)
1. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
2. C-Dur (VIII Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
3. D-Dur (IX Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
4. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur)) - Spiele Akkordfolgen nur mit Barreakkorden und nur mit Grundton auf der A-Saite
1. G-Dur (X Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur))
2. C-Dur (III Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur))
3. D-Dur (V Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur))
4. G-Dur (X Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur)) - Kombiniere Akkordfolgen mit Barreakkorden und Offenen Akkorden (Grundakkorden)
1. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
2. C-Dur (als offenen Akkord)
3. D-Dur (als offenen Akkord)
4. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur)) - Kombiniere Akkordfolgen NUR mit Barreakkorden auf der E-Saite und A-Saite
1. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
2. C-Dur (III Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur))
3. D-Dur (V Bund A-Saite (Grifftyp A-Dur))
4. G-Dur (III Bund E-Saite (Grifftyp E-Dur))
Alteration - Enharmonischen Verwechselung
Eine Alteration oder alterierter Ton ist ein durch ein Versetzungszeichen veränderter Stammton.
- Beim Kreuzvorzeichen (#) wird der Stammton um ein Halbtonschritt "hochalteriert".
- Der Gegenpart zum Kreuzvorzeichen (#) ist das Be-Vorzeichen (b).
Steht dieses hinter einem Stammton wird der Ton um ein Halbtonschritt "tiefalteriert".
Aufgrund dieser Tatsache kann ein alterierter Ton, oder auch heihenhaft "Zwischenton" genannt, zwei Tonnamen haben.
Man spricht hierbei von einer "enharmonischen Verwechselung".
Hier ein paar gängige Beispiele :
Stammton | Alterierter Ton | E-Saite | A-Saite |
F oder G | F# & Gb | II Bund | IX Bund |
G oder A | G# & Ab | IV Bund | XI Bund |
A oder H | A# & B | VI Bund | I Bund |
C oder D | C# & Db | IX Bund | IV Bund |
D oder E | D# & Eb | XI Bund | VI Bund |