Gitarrenkauf für Fortgeschrittene
Werfen wir einen Blick auf die Holzauswahl und Verarbeitung , die Halskonstruktion und sonstiger Eigenschaften, wie die Verarbeitung der Gitarre, sowie die einsetzten Materialien.
Gitarre kaufen für Fortgeschrittene
Es ist immer wieder sehr aufregend, wenn man sich eine neue Gitarre zulegen will. Der Gang in ein Gitarrengeschäft erweist sich oft als das beste Mittel sich eine weitere Gitarre zuzulegen. Es eröffnet sich eine Vielzahl an Möglichkeiten Gitarrentypen in den verschiedensten Farben und Formen auszutesten.
Das neue Instrument anhören und anfühlen, sowie anspielen ist genauso wichtig wie der Preis, den man bereit ist für das Instrument zu zahlen. Lerne dann bei dieser Gelegenheit auch die Unterschiede zwischen preisgünstigen und teuren Gitarren kennen.
Mach dir zuvor auch klar, für welchen Zweck du eine neue oder eine weitere Gitarre benötigst:
- Der neue Gitarrentyp
Du hast beispielsweise schon eine akustische Gitarre und denkst darüber nach dir eine elektrische Gitarre zu kaufen, um die Spielweise evtl. auch einmal näher unter die Lupe zu nehmen oder um diese einfach zu Hause zu haben – man weiß ja nie was kommt. - Der gleiche Gitarrentyp
Du besitzt beispielweise schon eine akustische Gitarre, willst aber evtl. mal eine andere Marke oder eine andere Bauform (größer Korpus oder eine 12 saitige Gitarre) ausprobieren – dann ist dieser Ansatz evtl. der Richtige.
Darauf sollte man beim Kauf einer neuen Gitarre achten
Um nun die Gitarrensammlung zu erweitern, sollte diesmal auf jeden Fall die Qualität der neuen Gitarre stimmen. Diese ist auf den ersten Blick oder zumindest auf den zweiten Blick gut erkennbar.
Holzauswahl und Verarbeitung
- Gitarren werden in der Regel aus Holz gefertigt und beeinflussen den Preis erheblich. Es ist logisch, dass seltene Hölzer vom Preis her höher anzusetzen sind als Holzarten, die öfter vorkommen. Gitarrenbauer unterscheiden hier zunächst in der Art des Holzes.
- Palisander ist das teuerste Holz, gefolgt von Ahorn vor Mahagoni.
Diese drei Holzarten werden am häufigsten für den Gitarrenbau verwendet. - Dann spielt das Aussehen, also auch die sogenannte Maserung, eine große Rolle. Wie sieht das Holz aus, welche Farbe hat es, wie ist die Beschaffenheit und aus welchem Land kommt es?
Gitarrenbauer und große Hersteller teilen diese in Güteklassen ein. Diese geht von
A (niedrigste Güteklasse) bis AAA (teuerste Güteklasse) ein. - Die Gitarrendecke ist eines der wichtigsten Bauteile am Gitarrenkorpus und wird eben auch aus Holz gefertigt.
Hier unterscheidet man zwischen einer massiven oder einer beschichteten Bauweise.
Die massive Konstruktion:
Bei der massiven Konstruktion besteht die Decke aus einem einzigem Holzstück.
Die beschichtete Konstruktion:
Besteht die Decke aus mehreren Schichten oder Lagen von billigen Hölzern, die dann zusammengepresst und später mit einem Furnier überzogen werden, spricht man von einer billigeren Bauweise.
Die Halskonstruktion
- Die Halskonstruktion ist ein ausschlaggebender Faktor für Qualität und Preis. Die folgende Liste beginnt bei der günstigen Variante.
Geschraubte Hals:
Der Hals wird an der Rückseite der Gitarre mit 4 oder 5 Schrauben befestigt.
Geklebte Halskonstruktion:
Der Hals wird mit dem Körper mit einem nahtlosen Übergang zusammengeklebt, ohne dabei Unterbrechungen in der Oberfläche zu zeigen.
Durchgehende Hals:
Der Hals besteht aus einem einzigen, langen Teil, das am Gitarrenkörper nicht unterbrochen wird, sondern bis zum Ende der Gitarre weiterläuft.
Verarbeitung & Materialien
- Wenn du in ein Musikgeschäft gehst und Gitarren im Wert von über 650,00 Euro testet, dann sollte diese gut verarbeitet sein.
- Die einzelnen Holzteile sollten eine gute Verbindung aufweisen, was soviel bedeutet, dass diese nicht irgendwo rasseln oder schnarren sollten.
- Die Mechaniken, der Steg und der Sattel sollten solide montiert sein. Gerade die Mechaniken (Stimmwirbel) sollten nicht wackeln. Der Steg sollte fest am Korpus sitzen. Das lässt sich mit Hilfe eines Papierstücks testen.
Lässt sich dieses zwischen den Korpus und Steg ziehen, sollte man die Gitarre unbedingt wieder zurückstellen. Gerade bei gebrauchten Gitarren sollte der Test durchgeführt werden. - Man kann auch mit der linken Hand über das Griffbrett fahren um zu checken, ob die Bundstäbchen rund und auch gut geschliffen sind.
- Es sollten keine generell keine Kleberückstände oder Klebelücken auf der Gitarre zu sehen sein.
- Schaue dir die Gitarre auch durch das Schallloch an, denn hier sollten keine Leimtropfen oder Leimnasen oder andere Anzeichen von nicht einwandfreier Verarbeitung sichtbar sein.
- Die Lackierungen sollten gleichmäßig sein.
- Die Gitarrensaiten sollten nicht schnarren, vor allem nicht in den tieferen Lagen.
Hierfür würde ich einfach alle gängigen Barreakkorde von I bis zum XII Bund spielen, um sicher zu gehen, dass nichts klappert oder schnarrt. - Das einfache Anspielen der Leersaiten sollte kein Schnarren verursachen.
- Wenn es um die Intonation geht, sollte die Gitarre Bundreinheit vorweisen. Bundreinheit bedeutet, dass z.B. die leergespielte E-Saite, dieser entspricht dem Ton E, sowie der gespielte Ton im XII Bund, ebenfalls dem Ton E und zwar ohne Abweichungen, entsprechen sollte. Dies lässt sich am besten mit einem Stimmgerät überprüft werden.
- Werfen wir hier zunächst einen Blick auf die Wirbel, die in der Regel verchromt sind. Hieraus kann man schließen, dass auch das Material, die für die Herstellung von den Wirbeln benutzt werden eher günstiger ist.
Vergoldet ein Gitarrenbauer seine Wirbel, dann ist dies zunächst einmal ein Qualitätsgewinn. Man kann daraus Rückschlüsse ziehen, dass hier auch ein besseres Material verwendet wurde.
Bei einer normalen Wirbelkonstruktion muss der Gitarrist die Saiten festbinden. Es gibt aber auch Wirbel, bei denen man die Saiten festklemmen kann, was eine benutzerfreundliche Bedienung mit sich bringt. - Des Weiteren werden Gitarren, besonders das Gitarrengriffbrett, verziert bzw. verschönert.
Einlegearbeiten im Gitarrengriffbrett sind dann hochwertig, wenn diese aus Perlmutt gefertigt sind. Verwendet ein Gitarrenbauer einfache Plastikelemente, sind diese natürlich qualitativ minderwertiger.
Schöne Verzierungen mit verschiedenen Farben, Formen oder Linierungen können auch am Gitarrenkörper oder am Schallloch angebracht werden.
Die Gitarre soll ja schließlich nicht nur gut klingen, auch dementsprechend aussehen.