Diese Infos findest Du in den kostenlosen Videos, sowie unter den Videos im FAQ-Bereich.
Was versteht man unter Fingerpicking Gitarre
Fingerpicking bedeutet es, dass Du dein Instrument ohne Hilfe eines Plektrum spielst, also nur mit den Fingern (optional mit den Fingernägeln) deiner rechten Hand.
Fingerpicking ist also im Prinzip nichts anderes als das Zupfen auf der Gitarre - wenn man es auf das wesentliche herunterbrechen möchte.
In der Regel verwendet man beim Fingerpicking bestimmte Systeme, die man auch als Picking-Patterns (Zupfmuster) bezeichnet, die, wie oben schon einmal erwähnt, mit der rechten Hand (Zupfhand) gespielt werden. Die Linke Hand (Greifhand) greift dabei Töne oder Akkorde auf der Gitarre.
Durch diese Spieltechnik oder Spielweise eröffnest Du dir ganz neue musikalische Möglichkeiten, die Du allein mit dem Plektrumspiel nicht gehabt hättest.
Unterschied Fingerpicking & Fingersytle
Oft werden die Begriffe Fingerpicking & Fingerstyle gleichgesetzt, was so nicht ganz richtig aber auch nicht ganz falsch ist.
Ich würde diese beiden Begriffe wie folgt auseinanderdividieren:
Das Fingerpicking mit seinen verschiedenen Techniken würde ich als grundlegenden Baustein des Fingersytles sehen, denn der Begriff Fingerstyle ist noch etwas weitläufiger zu sehen, da beim Fingerstlye nicht nur Zupftechnicken verwendet werden, sondern auch:
- rhythmische Elemente, wie Percussionselemente,
- Melodien,
- verschiedene Gitarrentechnicken
wie Hammer On, Slides , Palm Muting oder Tapping.
Beim - Modern Fingerstyle - übernimmt die Gitarre also die Funktionen einer ganzen Band.
Welche Gitarre brauche ich für Fingerstyle bzw. Fingerpicking?
Du kannst jede Art von Gitarre nutzen – egal, ob Konzert- oder Westerngitarre.
Die am weitverbreitetsten Gitarrenbauweise unter Fingersytle-Gitarristen ist die Dreadnought-Bausweise.
Viele bekannte Fingerstyle-Gitarristen nutzen so eine Gitarre, die sie teilweise für Ihre Spielweisen auch modifiziert haben.
In den Videos benutzt Stephan eine:
- Martin – Streetmaster mit einem
- Tonabnehmer von L.R.Baggs, namens Anthem
speziell für Westerngitarre.
Der Tonabnehmer wurde nachträglich von einem professionellen Gitarrenbauer eingebaut.
Das besondere an den Martin-Gitarren ist der kräftige und warme Bass, der auch gut auf den Aufnahmen zur Geltung kommt.
Hier sind die Links:
Fingerpicking Gitarre - Ein paar Techniken im Überblick
In dieser Übersicht verschaffen wir Dir ein kleinen Überblick über die wichtigsten Fingerpicking-Techniken.
Die Wechselbasstechnik
Beim Wechselbass spielt der Daumen mindestens 2 Bassaiten im Wechsel. Diese Technik wird häufig benutzt, wenn man Akkordbrechungen spielen möchte.
Wenn ein Akkord „gebrochen“ wird, wird er in seine einzelnen Töne „zerlegt“.
In dem Kurs Modern Fingerstyle Vol.1 geht Stephan expliziet auf dieses Thema ein.
Das Travis Picking
Travis Picking ist eine grundlegende Spieltechnik, die jeder Gitarrist beherrschen sollte, der später im Modern Fingerstyle Genre aktiv sein möchte. Das Travis Picking kommt aus dem Genre Folk/Country und wurde vom Country Gitarrist Merle Travis „entwickelt“. Diese Zupftechnik ist aber nicht nur in dieser Stilistik zu finden, sondern kann auch in anderen Stilistiken wunderbar eingesetzt werden.
- Wie spielt mal Travispicking?
Der große Wiedererkennungswert dieser Zupftechnik zeigt sich darin, dass der Bass kontinuierlich wechselt (Wechselbass). Auf manchen Zählzeiten wird dann auch noch gelegentlich ein Melodieton oder mehrere Melodietöne gleichzeitig gezupft (Pinch).
Jeder Finger in der rechten Hand bekommt eine feste Saite zugeordnet, das sozusagen das Fundament für ein schnelles Travispicking legt.
Dust in the Wind, The Boxer
Das Carter Picking
Namensgeber dieser Technik ist die Familie Carter, die Ihre Wurzeln in der Countrymusik hatte.
- Wie spielt mal Carterpicking?
Dabei spielt der Daumen die Melodietöne auf den tiefen Saiten, während die anderen Finger auf den höheren Saiten die Begleitung zupfen. Es ist sozusagen genau das Gegenstück zur Wechselbasstechnik
Fingerpicking - 4 Tipps für solides Fingerpicking
Tipp 1: Fingernägel oder Fingerkuppe
Entscheide Dich, ob Du mit den Fingernägeln oder mit den Fingerkuppen zupfen möchtest!
- Fingernägel (rechte Hand):
Beim Fingerpicking ist der Sound entscheidend und dieser wird maßgeblich davon beeinflusst, ob Du mit Hilfe der Fingernägel zupfst oder nur mit den Fingerkuppen.
Beim Zupfen mit den Fingernägeln kannst Du lautere und hellere Töne erzeugen. Es ähnelt so ein bisschen dem Spiel mit einem Plektrum.
Wenn Du dich dafür entscheidet mit den Fingernägeln zu zupfen, musst Du diese regelmäßig pflegen. Am besten mit einer Nagelschere auf die gewünschte Länge schneiden und die scharfen Kanten mit Hilfe von Nagelpfeilen nachbearbeiten.
Mein Tipp: So kurz wie möglich schneiden, damit Du Töne sauber greifen kannst. Hier ist es absolut von Nachteil, wenn diese zu lang sind.
Tipp 2: Die Haltungen
- Die richtige Gitarrenhaltung
Zur Diskussion stehen immer wieder die Vor- und Nachteile der „Rockhaltung“ sowie der „klassischen Haltung“.
Die Vor- und Nachteile erklärt Stephan in dem Video.
- Die Haltung der rechten Hand
Stell Dir vor Du hälst einen Tennisball in der Hand. Die Finger werden dabei in den mittleren Fingergelenken eingeknickt.
- Den Daumen (p) legst Du auf die dicke E-Saite,
- Zeigefinger (i) legst Du auf die g-Saite
- Mittelfinger (m) legst du auf die h-Saite.
- Ringfinger (a) legst du hohe e-Saite.
Diese werden also beim Zupfen jeweils einer Saite fest zugeordnet.
- Die richtige Positionierung des Daumes
Beim Zupfen ist es wichtig, dass der Daumen frei schwingen kann. Du solltest niemals mit dem Daumen in die Handinnenfläche zupfen, sondern immer an dem Zeigefinger vorbei.
Wie es richtig geht zeigt Stephan in den Videos.
Tipp 3: Ordne jedem Finger einer Saite zu
Wie in dem Tipp 2 schon angedeutet, hat jeder Finger seine feste Saite.
- Grundsätzlich gilt beim Spielen über 6 Saiten:
- Daumen (p) = zupft die drei Bassaiten (E-Saite, A-Saite & D-Saite)
- Zeigefinger (i) = zupft die g-Saite
- Mittelfinger (m) = zupft die h-Saite
- Ringfinger (a) = zupft die e-Saite
- In unserer Version von Dust in The Wind, das Du in dem Kurs Modern Fingerstyle Vol.2 findest, spielst Du nur auf 4 Saiten der Gitarre, dennoch wird an der o.g. Regel nichts verändert. Den Ringfinger brauchst Du in unserer Version gar nicht, der Daumen spielt ein Wechselbass, verlässt dabei aber nie die A-Saite oder die D-Saite.
Tipp 4: Präge Dir die Fingerbezeichnungen ein
Die Fingerbezeichnungen der rechten Hand, die wir auch in den Videos und den Tabulaturen verwenden, kommen aus der klassischen Gitarrennotation.
- Daumen = p (pulgar)
- Zeigefinger = i (index oder indice)
- Mittelfinger = m (medio)
- Ringfinger = a (anular)
Damit Du Dir die Bezeichnungen etwas besser einprägen kannst, kannst Du Dir diese auch auf folgende Weise merken:
- i = innen
- m = Mitte
- a = außen
Falls Du Dich fragst, warum der kleine Finger keine Bezeichnung bekommt ist die Antwort darauf sehr einfach: Der Kleine Finger wird beim Zupfen grundsätzlich nicht benutzt.